Deutsche Türnorm – Alles, was Sie für Ihre Innentür wissen

Wenn Sie eine neue Innentür planen, stoßen Sie schnell auf Begriffe wie DIN 4102, DIN 18101 oder einfach "Türbreite nach Norm". Das klingt erstmal trocken, ist aber praktisch: Die Normen sichern, dass Ihre Tür passt, sicher ist und lange hält. In diesem Artikel erklären wir die wichtigsten deutschen Türnormen und geben Ihnen klare Tipps, wie Sie sie beim Einbau berücksichtigen.

Wichtige DIN‑Normen für Innen‑ und Wohnungstüren

Die zentrale Norm für Innentüren ist DIN 18101. Sie legt Maße wie Höhe (typisch 198 cm), Breite (600 mm bis 1000 mm) und den Abstand zur Wand fest. Für Brandschutztüren kommt DIN 4102‑2 hinzu, die Feuerwiderstandsklassen definiert. Wenn Sie Barrierefreiheit verlangen, ist DIN 18040‑1 relevant – hier gilt eine Mindestbreite von 800 mm, damit Rollstuhlfahrer leicht passieren können.

Ein weiterer Faktor ist die Schallschutzklasse, geregelt in DIN 4109. Je nach Raum (z. B. Bad oder Schlafzimmer) müssen Sie unterschiedliche Schalldämmwerte einhalten. Auch die Glasbeschläge und Türdichtungen finden in jeweiligen Normen genaue Vorgaben, damit Luftzug und Geräusche minimiert werden.

Praktische Tipps zur Umsetzung der Normen

Bevor Sie eine Tür bestellen, messen Sie den vorhandenen Türrahmen exakt: Breite vom inneren Rand des Rahmens, Höhe vom Fußboden bis zur Oberkante des Rahmens. Achten Sie darauf, dass die Messungen im trockenen Zustand erfolgen – Holz kann bei Feuchtigkeit aufquellen.

Wenn Sie eine neue Zarge einbauen, prüfen Sie, ob die Standard‑Zarge‑Größen (z. B. 86 mm für 198 cm hohe Türen) zu Ihrer Tür passen. Viele Hersteller bieten maßgefertigte Zargen an, die genau nach DIN‑Maßen gefertigt werden. Das spart Nacharbeit und verhindert Lücken, die später kalte Luft oder Lärm hereinlassen.

Bei Brandschutztüren sollten Sie nicht nur die Normklasse wählen, sondern auch den Einbau durch einen Fachmann prüfen lassen. Der richtige Abstand zum Rahmen, die korrekte Beschlagsposition und ein funktionierender Schließmechanismus sind Teil der Konformität.

Für barrierefreie Türen bedeutet das, nicht nur die Breite, sondern auch die Schwellenhöhe zu beachten. Eine Schwelle von maximal 2 cm darf nicht überschritten werden – sonst ist die Tür nicht mehr rollstuhlgerecht. Hier kann ein Unterflur‑Treibgelenk oder eine flache Schwelle helfen.

Wenn Sie sich für ein bestimmtes Material entscheiden (Holz, MDF, Glaseinlage), prüfen Sie, ob es die geforderten Brandschutz‑ und Schallschutzklassen erfüllt. Viele Hersteller kennzeichnen ihre Produkte direkt mit den entsprechenden DIN‑Nummern, das erspart langes Suchen.

Abschließend: Notieren Sie sich immer die relevanten DIN‑Nummern, bevor Sie ein Angebot einholen. So können Sie gezielt nach Türen fragen, die exakt Ihren Anforderungen entsprechen, und vermeiden Überraschungen beim Preis oder der Montage.

Mit diesen Informationen können Sie sicher sein, dass Ihre neue Innentür nicht nur gut aussieht, sondern auch allen gesetzlichen Vorgaben entspricht. Und das heißt weniger Nachbesserungen, mehr Komfort und ein gutes Gefühl, weil alles nach den deutschen Türnormen gebaut ist.

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