Haus sanieren: Optimale Reihenfolge für die Haussanierung Schritt für Schritt

Sanierungsreihenfolge-Quiz

1. Was ist der erste Schritt einer Haussanierung?

2. Welche Maßnahme kommt nach den Genehmigungen?

3. Welche Technik wird typischerweise nach den Kernbauarbeiten installiert?

4. Welches Bauelement sollte laut Artikel zuerst saniert werden, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden?

5. Was ist die letzte Phase vor dem Einzug?

Haussanierung ist ein umfangreicher Prozess, bei dem ein bestehendes Wohngebäude renoviert, modernisiert und energetisch auf den neuesten Stand gebracht wird. Wer ein altes Haus wieder fit machen will, steht oft vor der Frage: Haussanierung Reihenfolge. Die richtige Reihenfolge spart Kosten, verkürzt die Bauzeit und verhindert, dass bereits erledigte Arbeiten wieder rückgängig gemacht werden müssen. Der folgende Leitfaden zeigt, welche Schritte in welcher Reihenfolge sinnvoll sind - von der ersten Bestandsaufnahme bis zum finalen Qualitätscheck.

1. Bestandsaufnahme & Sanierungsplan

Bevor irgendein Handwerker seine Werkzeuge auspackt, muss ein detaillierter Sanierungsplan erstellt werden, der alle Bauteile, Schwachstellen und gewünschten Modernisierungen auflistet werden. Ein Bausachverständiger inspiziert das Dach (Zustand, Dämmung, mögliche Lecks), die Fassade (Risse, Feuchtigkeit) und den Keller (Feuchtigkeit, Schimmel). Gleichzeitig wird die Elektrik (Verkabelungsstand, Schutzschalter) und die Heizungsanlage (Brennwert, Effizienzklasse) geprüft.

Der Plan enthält außerdem eine grobe Kostenkalkulation (geschätzte Ausgaben, Puffer von 10%) und einen Zeitrahmen. So lassen sich später die einzelnen Arbeitspakete klar terminieren.

2. Genehmigungen, Fördermittel und Baugenehmigung

Viele Maßnahmen - vor allem solche an Dach, Fassade oder Wärme‑ und Gebäudesystemen - benötigen behördliche Genehmigungen. Ein Baugenehmigungsantrag wird beim zuständigen Bauamt eingereicht, unterstützt von den Unterlagen des Sanierungsplans.

Parallel prüft man mögliche Fördermittel (KfW‑Kredite, BAFA‑Zuschüsse, regionale Zuschüsse). Diese können bis zu 40% der Investitionskosten decken, besonders bei energetischen Maßnahmen wie Dämmung oder einer modernen Heizungsanlage. Der frühzeitige Antrag spart später Geld und vermeidet Verzögerungen.

3. Kernbauarbeiten - Dach, Fassade und Keller

Nach freigegebenen Genehmigungen startet man mit den Arbeiten, die das Gebäude vor Witterung schützen. Das Dach wird repariert oder komplett neu gedeckt.

  • Erste Maßnahme: Undichte Stellen abdichten, Dämmung erneuern (U‑Wert von 0,15W/m²K anstreben).
  • Dann: Neubedeckung mit langlebigen Materialien (z.B. Tonziegel, Bitumen‑Schindeln).

Während das Dach trocknet, wird die Fassade saniert - Risse ausbessern, Wärmedämmverbundsystem (WDVS) anbringen, anschließend neu verputzen oder verkleiden.

Der Keller wird bei Bedarf abgedichtet (Dampfsperre, Drainage), um langfristige Feuchtigkeitsschäden zu verhindern.

Vergleich Dach‑ vs. Fassadensanierung
Attribut Dach Fassade
Aufwand hoch (Strukturelemente) mittel (Oberflächen)
Kosten (ca.) 80000€ 45000€
Dauer 4-6Wochen 3-5Wochen
Förderfähig ja (KfW‑Effizienzhaus) ja (Energieeffizienz‑Programm)
4. Gebäudetechnik - Heizung, Sanitär, Elektrik

4. Gebäudetechnik - Heizung, Sanitär, Elektrik

Ist das Gebäude trocken und geschützt, kann die technische Infrastruktur erneuert werden. Bei der Heizungsanlage werden alte Ölheizungen häufig durch moderne Wärmepumpen oder Brennwert‑Gasthermen ersetzt. Der Wärmebedarf wird dabei nach dem aktuellen Energieeffizienzstandard (z.B. EnEV 2023) berechnet.

Parallel dazu wird die Sanitärinstallation erneuert - neue Leitungen, wassersparende Armaturen, eventuell eine Fußbodenheizung, die mit der neuen Heizung kompatibel ist.

Die Elektrik wird komplett neu verlegt, um heutigen Sicherheitsstandards zu genügen (FI‑Schalter, Leitungsquerschnitt nach DIN VDE 0100). Moderne Leitungen ermöglichen auch die nachträgliche Integration von Smart‑Home‑Systemen.

5. Innenausbau - Fenster, Türen, Trockenbau

Jetzt kommen die sichtbaren Bauteile: Fenster werden ausgetauscht, idealerweise mit Dreifachverglasung (U‑Wert 0,8W/m²K) und einer Wärme‑isolierenden Rahmenkonstruktion aus Kunststoff oder Holz‑Alu‑Kombination.

Neue Türen (Außentüren und Innentüren) werden ebenfalls in einheitlichen Design‑ und Sicherheitsstandards gewählt. Außentüren erhalten Einbruchschutz‑Klasse Bund einen guten Wärmeschutz (U‑Wert 1,3W/m²K).

Im Innenbereich erfolgt der Trockenbau - neue Wände, Deckenverkleidungen und ggf. eine zusätzliche Schallschutzschicht. Dabei kann man die vorhandenen Leitungen geschickt verstecken, was später bei einer Smart‑Home‑Nachrüstung hilft.

6. Oberflächen, Energieeffizienz und Feinschliff

Zum Abschluss werden Böden, Wand- und Deckenbeschichtungen erneuert. Der Fokus liegt auf Energieeffizienz (z.B. Fußbodenheizung, CO₂‑arme Farben) und Schallschutz (Akustikdecken, Dämmunterlagen).

Alle neuen Bauteile werden im Hinblick auf ihre Förderfähigkeit geprüft: Wärmedämmverbundsysteme, erneuerte Fenster und Heizungsanlagen sind häufig Teil von KfW‑Programmen. Mit der fertigen Energieausweis kann die verbesserte Energieklasse (z.B. von D auf B) nachgewiesen werden.

7. Abschluss, Qualitätskontrolle und Dokumentation

Bevor das Haus wieder bezogen wird, erfolgt eine umfassende Abnahme. Ein unabhängiger Bausachverständiger prüft, ob alle Arbeiten gemäß den technischen Normen (DIN, VDE) ausgeführt wurden. Eventuelle Mängel werden dokumentiert und innerhalb einer festgelegten Frist behoben.

Die gesamte Sanierungsdokumentation (Pläne, Genehmigungen, Rechnungen, Förderbescheide) wird archiviert. Sie ist nicht nur für die spätere Eigentumsübertragung wichtig, sondern auch für eventuelle Versicherungsansprüche.

Häufig gestellte Fragen

Häufig gestellte Fragen

In welcher Reihenfolge sollte man bei einer Haussanierung vorgehen?

Zuerst Bestandsaufnahme und Sanierungsplan, dann Genehmigungen, danach Kernbauarbeiten (Dach, Fassade, Keller), gefolgt von Gebäudetechnik, Innenausbau, Oberflächen und abschließend Qualitätskontrolle.

Muss das Dach immer vor der Fassade erneuert werden?

Ja, das Dach schützt das Gebäude vor Witterung. Schlecht abgedichtete Dächer können Feuchtigkeit in die Fassade eindringen lassen, was spätere Arbeiten kostenintensiv macht.

Welche Fördermittel kann ich für die energetische Sanierung beantragen?

KfW‑Effizienzhaus‑Programme, BAFA‑Zuschüsse für Wärmepumpen, regionale Förderungen für Dämmung und Fensteraustausch. Die genauen Voraussetzungen finden Sie bei den entsprechenden Behörden.

Wie vermeide ich Zeitverzögerungen bei der Haussanierung?

Durch frühzeitige Genehmigungsbeantragung, klare Terminplanung im Sanierungsplan und eine enge Abstimmung aller beteiligten Gewerke. Ein Puffer von 10% im Budget hilft ebenfalls.

Muss ich nach der Sanierung einen neuen Energieausweis beantragen?

Ja, jede wesentliche energetische Maßnahme (Dämmung, neue Heizung, Fenster) erfordert einen aktualisierten Energieausweis, um die neue Energieklasse nachzuweisen.

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