Du fragst dich, warum du dich am Schreibtisch manchmal einfach nicht konzentrieren kannst? Vielleicht liegt das gar nicht an dir oder an deinem Kaffee, sondern an der Position deines Schreibtischs. Beim Feng Shui ist das kein Nebenkriegsschauplatz, sondern die Bühne, auf der sich alles entscheidet: Energiefluss, Konzentration, Wohlbefinden. Es klingt verrückt, aber die Art, wie dein Schreibtisch im Raum steht, kann sich direkt auf deinen Arbeitsalltag auswirken. Menschen, die ihr Home-Office nach Feng Shui einrichten, berichten davon, dass sie mehr schaffen, kreativer sind und sich weniger schnell gestresst fühlen. Nicht selten sind solche Veränderungen sogar messbar – zum Beispiel, wenn nach einer Schreibtisch-Umstellung plötzlich Kopfschmerzen verschwinden oder die To-Do-Listen deutlich schneller abgearbeitet werden. Ob du daran glaubst oder nicht, testen kann es jeder einmal: Was hast du zu verlieren? Das richtige Setup erfordert kein esoterisches Tamtam, sondern vor allem ein paar klare, nachvollziehbare Regeln.
Feng Shui ist kein Hokuspokus mit Windspielen und Bambus, sondern eine jahrtausendealte chinesische Lehre, die sich mit Raumenergie beschäftigt. Kurz gesagt: Es geht immer um Qi, die Lebensenergie, die durch unsere Umgebung fließt. Diese Idee lässt sich runterbrechen: Je harmonischer du deine Möbel platzierst, desto „runder läuft“ die Energie. Forscher der Cornell University weisen darauf hin, dass sogar Akustik, Licht und Ausrichtung des Arbeitsplatzes wichtige Einflussfaktoren auf Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden sind. Im Feng Shui kommen noch andere Details ins Spiel: die Sicht auf den Raum, Schutz im Rücken, freie Flächen, keine spitzen Kanten und die Beziehung zur Tür. Schon kleine Änderungen können viel bewirken.
Doch warum ist speziell der Schreibtisch so wichtig? Fakt ist: Hier verbringst du meist die meisten Stunden deines Tages, egal ob Homeoffice oder Büro. Das Ziel: Der Energiefluss darf nicht gestört werden, dein Blickfeld muss offen, dein Rücken geschützt und dein Kopf immer klar sein. Die traditionelle Empfehlung lautet "Kommandoposition": Das bedeutet, dein Schreibtisch sollte nicht direkt vor oder direkt mit dem Rücken zur Tür stehen, sondern so, dass du beim Arbeiten die Tür immer im Blick hast, dich aber niemand direkt von hinten überraschen kann. Deine Position entspricht dann förmlich einem Chef im eigenen Raum – selbst wenn du keiner bist. Das steigert dein Sicherheitsgefühl, lässt dich entspannter reagieren und fördert das Selbstbewusstsein.
Wusstest du, dass Menschen tatsächlich produktiver arbeiten, wenn sie sich sicher und nicht beobachtet fühlen? Die Harvard Business Review berichtet, dass Angestellte am besten performen, wenn sie ihr Arbeitsumfeld selbst gestalten können. Dazu zählt auch, die Kommandozentrale – sprich, den Schreibtisch – passend aufzustellen. Dabei sollte dein Arbeitsplatz idealerweise vor einer festen Wand stehen, während Tür und Fenster nicht direkt hinter, sondern seitlich oder im Sichtfeld sind. Das gibt Rückhalt und Überblick. Ein chaotischer Raum oder das Gefühl, ständig "angeschlichen" zu werden, macht auf Dauer nervös.
Gerade, wenn du einen neuen Arbeitsplatz einrichtest: Die richtige Position zu finden ist Gold wert. Das Herzstück der Feng-Shui-Logik ist die sogenannte Kommandoposition, bei der du wichtige Zugänge (Tür/Fenster) im Auge hast, ohne von ihnen abgelenkt zu werden. Aber wie funktioniert das praktisch? Hier ist die Faustregel: Stell deinen Schreibtisch so auf, dass du zur Tür sehen kannst, aber nicht direkt in einer Linie mit der Tür sitzt. Das reduziert Ablenkungen und gibt dir ein besseres Gefühl von Kontrolle.
Do | Don't |
---|---|
Tür im Blick | Mit dem Rücken zur Tür |
Feste Wand im Rücken | Fenster oder Glastür im Rücken |
Seitlich Licht vom Fenster | Direkt vor/unter dem Fenster sitzen |
Freien Raum vor dem Tisch | Verstellt oder Ecken im Gang |
Kabellose Ordnung | Kabelsalat auf und unter dem Tisch |
Vielleicht hast du schon gemerkt: Ein Schreibtisch mitten im Raum fühlt sich oft verloren an, während eine Wand im Rücken wie eine schützende Barriere wirken kann – und genau das empfiehlt Feng Shui. Vorsicht mit Ecken: Dort kann sich „Sha Qi“, scharfe Energie, stauen. Eckige Möbel, spitze Kanten auf dich gerichtet, oder ein Türstock direkt im Rücken sorgen für eine unterschwellige Anspannung – und zwar messbar. Gute Alternativen: Große Zimmerpflanzen oder Raumteiler hinter dir, um deinen Rücken zusätzlich zu schützen.
Auch Spiegel kommen als Hilfsmittel infrage, falls sich die Tür schlecht aus den Augen verlieren lässt. Ein kleiner Wandspiegel auf Augenhöhe sorgt dafür, dass du trotzdem immer mitbekommst, wenn sich jemand nähert. Ein weiteres praktisches Detail: Vermeide, direkt unter massiven Deckenbalken zu arbeiten. Sie „drücken“ im übertragenen Sinn auf dich. Lieber einen Platz wählen, wo du dich wirklich frei fühlst. Steckdosen, Licht und Blickachsen gehören gleich mitgeplant – nicht erst, wenn schon alles steht. Es zählt jede Kleinigkeit, und das spürst du sofort beim Arbeiten.
Für Homeoffice-Nutzer hat die Pandemie übrigens noch einen spannenden Nebeneffekt gezeigt: Wer bewusst Arbeitsplatz und Wohnbereich trennt, wird weniger abgelenkt und bleibt gesünder. Feng Shui erreicht dieses Ziel ganz natürlich: Eine visuelle Barriere, eine Grünpflanze oder wenigstens ein ordentliches Regal als Grenze – fertig. Wer Lust hat, kann sein Büro nach den fünf Elementen ausrichten: Holz (Pflanzen), Feuer (Lichtquelle), Erde (Keramik), Metall (Ordnungshelfer) und Wasser (Trinkflasche, Brunnen). Die richtige Mischung erzeugt Harmonie und motiviert dein Gehirn, länger durchzuhalten.
Zeit für etwas Hands-on: Angenommen, du hast ein kleines Arbeitszimmer zu Hause. Dein Schreibtisch steht bisher direkt vor dem Fenster – die Aussicht ist top, aber du fühlst dich vom Straßenlärm gestresst und bist dauernd geblendet. Was schlägt Feng Shui vor? Dreh den Tisch so, dass das Fenster zur Seite zeigt – Tageslicht bleibt, aber du bist weniger abgelenkt. Rückseite zu einer stabilen Wand, Beinfreiheit unter dem Tisch, Blickrichtung zur Tür. Wenn der Raum zu schmal ist, hilft es, eine kleine Kommode oder Pflanze hinter den eigenen Stuhl zu platzieren. Viele Innenarchitekten bestätigen: Kleiner Aufwand, spürbarer Unterschied.
Das Chaos auf dem Tisch killt Motivation und Energie – klassischer Fall von gestautem Qi. Ein schlauer Tipp: Alles, was du regelmäßig brauchst, griffbereit, alles andere in Schubladen. Technikkram, Papiere und Stifte nie wild übereinanderstapeln, sondern in Boxen, Ablagen oder Behältern organisieren. Weniger ist mehr – kein Spruch, sondern Erfolgsfaktor. Wer viele Zettel braucht, nutzt am besten eine Korkwand an der Seite statt wild auf der Tischplatte. Und: Pflanzen wie Glücksbambus, Farn oder Sansevieria können laut einer Studie der University of Exeter nicht nur die Luftqualität verbessern, sondern steigern nachweislich die Konzentrationsfähigkeit und mindern Stress.
Was macht man mit einem riesigen, offenen Büro? Keine Panik. Besorge für dich einen Raumteiler oder große, stabile Pflanzen, zum Beispiel eine Monstera oder Areca-Palme. Stell deinen Feng Shui Schreibtisch so, dass du einen freien Blick über den Raum hast, jedoch gleichzeitig nicht inmitten des Laufwegs sitzt. Wer die Auswahl hat: Vermeide es, mit dem Gesicht direkt auf eine Wand zu blicken. Deinem Kopf fehlt dann die Perspektive – wortwörtlich. Je weiter du schauen kannst, desto besser laufen meist Ideen und Gespräche. Auch ein weißes Board oder Bild an der Wand hinter deinem Monitor kann den Blick „öffnen“.
Ein letzter Tipp zum Abschluss: Starte immer mit einer Mini-Checkliste – Tür im Blick? Rückwand stabil? Lichtverhältnisse freundlich? Dann kommt der Rest fast von allein. Feng Shui ist kein Zauber, sondern eine Einladung, Verantwortung für die eigene Energie zu übernehmen. Es lohnt sich wirklich. Schon ein einziger versetzter Tisch kann eine Lawine an guter Laune lostreten. Probier’s ruhig mal aus – bei mir hat’s funktioniert.
Geschrieben von Klaus Steinbach
Zeige alle Beiträge von: Klaus Steinbach