Gesamtkosten: 0 €
Bereits vorhandene Finanzierung: 0 €
Zuschuss: 0 €
Finanzierungslücke: 0 €
Monatliche Rate: 0 €
Gesamtkosten mit Zinsen: 0 €
Hinweis: Der Kalkulator berücksichtigt nur grundlegende Berechnungen. Für genaue Informationen zu Förderungen oder Krediten wenden Sie sich an die zuständige Bank oder Förderstelle.
Wenn die Sanierung die umfassende Modernisierung einer Altbauwohnung plötzlich teurer wird als geplant, stehen viele Eigentümer vor dem Problem, die Kosten nicht zu decken. Das kann schnell zu Stress führen - besonders, wenn die Finanzierung bereits zugesagt wurde und die Rechnung plötzlich kaum noch bezahlbar erscheint. In diesem Beitrag zeigen wir, welche Schritte Sie sofort einleiten sollten, welche Finanzierungsoptionen es gibt und welche rechtlichen Spielräume Sie haben, damit Sie nicht plötzlich ohne Dach über dem Kopf dastehen.
Bevor Sie Lösungen suchen, ist es wichtig, die Ursache zu kennen. Typische Gründe sind:
Eine klare Analyse hilft, das passende Gegenmaßnahme‑Paket zu schnüren.
Reagieren Sie innerhalb von wenigen Tagen, um das Vertrauen Ihrer Bank und der Handwerker zu erhalten.
Wenn die eigene Liquidität nicht ausreicht, gibt es mehrere nachschlaufende Finanzierungsquellen. Jede hat Vor‑ und Nachteile, die Sie individuell abwägen sollten.
Die Renovierung finanzieren über die Kreditanstalt für Wiederaufbau ist in Österreich nicht direkt möglich, jedoch gibt es vergleichbare Förderprogramme der Wohnbauförderung staatliche Zuschüsse für energetische Sanierung von Altbauten. Typische Programme bieten:
Voraussetzung ist meist ein Energie‑Audit und ein Nachweis, dass die Maßnahmen den energetischen Standards entsprechen.
Ein klassischer Baukredit ein Darlehen, das speziell für Bau‑ oder Sanierungsprojekte vergeben wird bietet schnelle Auszahlung und individuelle Zinskonditionen. Wichtig sind:
Ein Teil des Kredits kann bereits vor Beginn der Arbeiten ausgezahlt werden (Vorschuss), der Rest nach Abschluss und Begleichung von Rechnungen.
Wenn die Bank nicht mehr weiterhilft, kann ein Familienmitglied oder ein nahestehender Freund eine Bürgschaft übernehmen. Das erhöht das Vertrauen der Bank und kann den Zinssatz senken. Alternativ kann ein Privatkredit mit höherem Zinssatz (5-8%) in Erwägung gezogen werden - jedoch nur, wenn klar ist, dass die Rückzahlung langfristig gesichert ist.
Manche Gewerbebetriebe bieten eigene Ratenpläne an, besonders wenn sie selbst die Finanzierung übernehmen. Vorteil: keine zusätzlichen Zinsen, Nachteil: längere Projektlaufzeit.
Anbieter | Zinssatz | Laufzeit | Voraussetzungen | Max. Förderung |
---|---|---|---|---|
Wohnbauförderung (Österreich) | 1,5% (Kredit) / bis 20% Zuschuss | 10‑20Jahre | Energie‑Audit, Wohnsitz nachweis | 20% der förderfähigen Kosten |
Hausbank - Baukredit | 2‑4% | 5‑15Jahre | Bonität, Grundpfandrecht | keine |
Privatkredit / Bürgschaft | 5‑8% | 3‑10Jahre | Bürgschaft, Einkommensnachweis | keine |
Handwerker‑Ratenplan | 0% (auf Projektpreis) | 12‑24Monate | Vertragliche Vereinbarung | keine |
Wenn alle Finanzierungsversuche scheitern, gibt es rechtlich geregelte Wege, um die Sanierung nicht komplett abzusagen.
Bei vermieteten Objekten greift häufig der Mieterschutz Gesetzesvorschriften, die Mieter vor unverschuldeten Kündigungen schützen. Wenn die Sanierung ausbleibt, kann der Mieter unter Umständen eine Mietminderung fordern, was den Druck auf den Eigentümer erhöht, schnell eine Lösung zu finden.
Sollte die Zahlungsunfähigkeit drohen, ist eine Privatinsolvenz (nach österreichischem Recht: „Zahlungsaufschub“ oder „Privatinsolvenz“) ein Weg, um Schulden zu restrukturieren. Während des Verfahrens wird ein Treuhänder eingesetzt, der gemeinsam mit Gläubigern einen Tilgungsplan erstellt. Die Sanierung kann dann nach Abschluss weitergeführt werden - allerdings meist mit stark reduzierten Finanzierungsmöglichkeiten.
Einvernehmliche Vertragsauflösung kann sinnvoll sein, wenn das Projekt finanziell nicht mehr tragbar ist. Wichtig ist dabei, die entstandenen Kosten zu dokumentieren und eine einvernehmliche Abwicklung zu vereinbaren, um spätere Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden.
Die Müllers wollten ihr 1900‑Baujahr‑Dachgeschoss modernisieren. Nach drei Monaten stellten sie fest, dass die Statik stärker beschädigt war als geplant - die Kosten sprangen von 120000€ auf 180000€. Die Familie konnte die Mehrbelastung nicht tragen. Sie setzten die genannten Sofortmaßnahmen um:
Durch das frühzeitige Handeln konnten die Müllers das Projekt fertigstellen, ohne in die Privatinsolvenz zu gehen.
Jeder Schritt reduziert das Risiko, dass das Projekt plötzlich stillsteht.
Ein Abbruch ist meist sehr teuer und führt zu Vertragsstrafen. Prüfen Sie zuerst, ob ein Teilprojekt (z.B. nur die Elektrik) beendet werden kann, um zumindest einen Mehrwert zu sichern.
Nach Einreichung aller Unterlagen dauert die Bewilligung meist 4-6Wochen. Starten Sie den Antrag also sofort, sobald die Finanzierungslücke klar ist.
Nur wenn die Gesamtschulden die Vermögenslage dauerhaft überschreiten, ist die Privatinsolvenz ein Weg. Sie kostet jedoch Reputation und kann zukünftige Kredite erschweren.
Im Moment liegen die durchschnittlichen Zinssätze für Baukredite zwischen 2% und 4% p.a., je nach Bonität und Beleihungswert der Immobilie.
Einige Handwerksbetriebe bieten eigene Ratenpläne an, die jedoch meist an die Fertigstellung der jeweiligen Arbeit gekoppelt sind. Fragen Sie nach einem Zahlungsplan-es kann die Zinslast reduzieren.
Starten Sie sofort mit Punkt1 der Checkliste: Zahlen Sie Ihre aktuelle Rechnung, prüfen Sie, wo die Kosten ausgebrochen sind, und rufen Sie Ihre Bank an. Jede Verzögerung erhöht das Risiko, dass das Projekt stillsteht. Wenn Sie die richtigen Förderungen und Kredite kombinieren, können Sie die Sanierung sogar günstiger abschließen, als Sie ursprünglich dachten.
Geschrieben von Klaus Steinbach
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