Vertragsstrafen: Was sie sind, warum sie drohen und wie du sie vermeidest

Wenn du einen Vertragsstrafe, eine finanzielle Konsequenz, die bei Vertragsverletzung fällig wird. Auch bekannt als Vertragsstrafklausel, ist sie kein Strafgericht, sondern eine vorab vereinbarte Absicherung – meist im Vertrag versteckt, bis es zu spät ist. Viele unterschätzen sie, bis sie plötzlich zahlen müssen – weil sie eine Frist verpasst haben, die Lieferung verspätet war oder ein Auftrag nicht wie vereinbart erledigt wurde.

Vertragsstrafen tauchen oft dort auf, wo Vertrauen nicht reicht: bei Bauverträgen, Mietverträgen, Handwerkerleistungen oder sogar bei Online-Bestellungen. Sie sind kein Zeichen von Misstrauen – sie sind eine klare Regelung. Aber: Sie dürfen nicht willkürlich hoch angesetzt sein. Ein Vertrag, der bei einer Verspätung von zwei Tagen 5.000 Euro Strafe verlangt, ist rechtlich anfechtbar. Das Bundesgerichtshof hat klargestellt: Vertragsstrafen, müssen dem tatsächlichen Schaden angemessen sein. Sie sind kein Gewinninstrument für den Gläubiger. Wenn du als Handwerker eine Tür nicht rechtzeitig einbaust, kann der Kunde zwar Schadensersatz verlangen – aber nur für den tatsächlichen Verlust, etwa Mietminderung oder Notunterkunft. Die Strafe muss sich daran orientieren, nicht an einem willkürlichen Betrag.

Was viele nicht wissen: Du kannst Vertragsstrafen auch selbst nutzen. Wenn du als Tischlerei einen Termin vereinbarst und der Kunde nicht da ist, kannst du eine pauschale Kostenpauschale verlangen – vorausgesetzt, sie steht im Vertrag und ist realistisch. Das gleiche gilt für Stornierungen: Wenn jemand eine maßgefertigte Innentür bestellt und dann abspringt, ist eine pauschale Abwicklungsgebühr erlaubt – aber nur, wenn du die Kosten nachvollziehbar machst: Material, Planung, Arbeitszeit. Ein pauschaler Betrag von 500 Euro bei einer 3.000-Euro-Tür ist in Ordnung. Ein Betrag von 2.000 Euro? Nicht mehr.

Und dann gibt es noch die Vertragsverletzung, jede Abweichung von den vereinbarten Leistungen. Sie ist der Auslöser für jede Vertragsstrafe. Ob du jetzt als Kunde oder als Handwerker bist – du musst wissen, was im Vertrag steht. Nicht alles, was schriftlich steht, ist auch rechtlich bindend. Einige Klauseln sind unwirksam, besonders wenn sie dich als Verbraucher übermäßig benachteiligen. Das Finanzamt oder ein Gericht prüft das später – aber du solltest es schon vor der Unterschrift wissen.

Was du in den Artikeln unten findest, sind klare, praxisnahe Beispiele: Wie du Vertragsstrafen in Bauverträgen prüfst, wie du als Handwerker eine faire Strafklause formulierst, was du tun musst, wenn dir jemand eine unbegründete Strafe schickt, und warum du niemals ohne schriftlichen Vertrag arbeiten solltest. Es geht nicht um juristischen Schnickschnack – es geht um dein Geld, deine Zeit und deine Glaubwürdigkeit.

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