Verzugszinsen: Was sie sind, warum sie entstehen und wie du sie vermeidest
Wenn du eine Rechnung nicht rechtzeitig bezahlst, entstehen Verzugszinsen, Zinsen, die gesetzlich auf ausstehende Zahlungen erhoben werden, wenn die Fälligkeit verpasst wurde. Auch bekannt als Verzugszinsen nach § 288 BGB, sind sie kein Strafzins, sondern ein Ausgleich für den entgangenen Geldwert. Viele glauben, dass sie nur bei großen Unternehmen auftreten – doch sie betreffen jeden, der eine Rechnung nicht innerhalb von 30 Tagen begleicht, egal ob privat oder geschäftlich.
Verzugszinsen hängen direkt mit Zahlungsverzug, der Situation, in der eine fällige Zahlung nicht geleistet wird, obwohl die Leistung erbracht wurde zusammen. Sobald die Fälligkeit erreicht ist – und der Schuldner nicht innerhalb der gesetzlichen Frist zahlt – beginnt die Zinsberechnung. Die Höhe richtet sich nach dem Basiszins, den die Europäische Zentralbank festlegt, plus 5 Prozentpunkte für Privatpersonen oder 9 Prozentpunkte für Unternehmen. Das klingt gering, aber bei einer Rechnung von 5.000 Euro sind das schon 250 Euro im Jahr – und das nur, wenn du nichts tust.
Dazu kommen oft noch Mahngebühren, Pauschale Kosten, die der Gläubiger bei Mahnung berechnen darf, ohne Nachweis zu erbringen. Diese dürfen maximal 40 Euro betragen – und das ist nur der Anfang. Wenn du weiter ignorierst, kann der Gläubiger rechtlich vorgehen. Das kostet dich nicht nur mehr Geld, sondern auch Zeit und Nerven. Viele wissen nicht, dass sie Verzugszinsen auch selbst verlangen können, wenn jemand ihnen schuldet. Ein einfacher Brief mit Fälligkeitsdatum und Hinweis auf § 288 BGB reicht oft aus, um Zahlungen zu beschleunigen.
Als Schuldner ist es einfach, Verzugszinsen zu vermeiden: Zahle rechtzeitig, halte deine Rechnungen sortiert, und wenn du nicht zahlen kannst, melde dich frühzeitig beim Gläubiger. Als Gläubiger solltest du immer eine klare Fälligkeitsfrist angeben und bei Zahlungsverzug nicht zögern, die gesetzlichen Rechte einzufordern. Es geht nicht um Krieg führen – es geht um Fairness und klare Regeln.
Die Beiträge auf dieser Seite zeigen dir, wie du mit Zahlungsfristen, Rechnungsstellung und rechtlichen Ansprüchen umgehst – ob du als Handwerker eine Rechnung verschickst, als Mieter eine Nebenkostenabrechnung bekommst oder als Unternehmer Forderungen einziehst. Du findest konkrete Beispiele, Berechnungen und Schritte, die dir helfen, Verzugszinsen zu verstehen – und vor allem, sie zu vermeiden oder einzutreiben, ohne dass du einen Anwalt brauchst.
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