Abgeltungsteuer: Was sie für Immobilieninvestoren und Privatanleger bedeutet
Abgeltungsteuer, eine pauschale Steuer auf Kapitalerträge in Deutschland, die seit 2009 gilt. Auch bekannt als Finanzmarktpauschale, wird sie automatisch von Banken und Brokerage-Firmen einbehalten – du musst sie nicht selbst berechnen, aber du solltest verstehen, wie sie dein Geld beeinflusst. Sie trifft Zinsen, Dividenden, Gewinne aus Aktienverkäufen und auch Gewinne aus dem Verkauf von Immobilien – wenn du sie innerhalb von zehn Jahren nach dem Kauf verkaufst. Das ist kein kleiner Punkt. Viele Investoren denken, sie zahlen nur Einkommensteuer, aber die Abgeltungsteuer kommt zusätzlich – und zwar mit 25 % plus Solidaritätszuschlag und, je nach Bundesland, Kirchensteuer. Das macht oft über 26 %, manchmal sogar knapp 28 %. Und das, obwohl du vielleicht schon Geld in die Immobilie gesteckt hast, um sie zu sanieren, zu modernisieren oder zu vermieten.
Wenn du eine Immobilie, ein Grundstück oder ein Gebäude, das du als Kapitalanlage nutzt kaufst und später verkaufst, dann ist die Abgeltungsteuer entscheidend. Wenn du sie nach zehn Jahren verkaufst, bist du steuerfrei. Aber bis dahin? Jeder Gewinn ist steuerpflichtig. Und das gilt auch, wenn du die Immobilie nur kurzfristig als Gewerbe nutzt oder über eine GmbH hältst. Die Abgeltungsteuer verhindert nicht, dass du profitierst – sie nimmt dir einfach einen Teil davon. Viele Anleger unterschätzen das, besonders wenn sie denken, sie könnten mit Renovierungen oder Modernisierungen die Steuer umgehen. Das geht nicht. Die Kosten für eine Haustürmontage, eine neue Innentür oder eine Gaubensanierung kannst du als Werbungskosten absetzen – aber nur bei der Einkommensteuer, nicht bei der Abgeltungsteuer. Sie greift auf den reinen Gewinn, nicht auf deine Investitionen.
Und was ist mit Kapitalerträge, Gewinne aus Verkäufen, Zinsen oder Dividenden, die du aus Anlagen ziehst? Die Abgeltungsteuer ist hier der Standard. Selbst wenn du nur 500 Euro Gewinn aus einem Aktienverkauf machst – sie wird abgezogen. Es gibt keine Freigrenze mehr. Und wenn du mehrere Konten hast, musst du aufpassen: Die Banken wissen nicht, was du auf anderen Konten verdienst. Du musst selbst prüfen, ob du die Freigrenze von 801 Euro (bzw. 1.602 Euro als Ehepaar) voll ausnutzt. Sonst zahlst du unnötig.
Die Abgeltungsteuer ist kein Fehler, kein Ausnahmefall – sie ist Teil des Systems. Und wer sie versteht, kann damit umgehen. Du kannst sie nicht vermeiden, aber du kannst sie planen. Verkauf deine Immobilie erst nach zehn Jahren. Halte Aktien länger als ein Jahr. Nutze den Sparer-Pauschbetrag. Und wenn du eine KfW-Förderung, eine staatliche Unterstützung für energetische Sanierungen bekommst – dann ist das Geld nicht steuerpflichtig. Das ist ein wichtiger Unterschied. Die Abgeltungsteuer trifft nur Gewinne, nicht Fördergelder.
In den Artikeln unten findest du konkrete Beispiele: Wie du bei der Sanierung eines Altbaus die Steuerlast senkst, wie du mit einer Heizungsumstellung langfristig sparst, oder warum eine Dusche modernisieren nicht automatisch eine Steuerpflicht auslöst. Es geht nicht um Steuertricks – es geht um klare Regeln, die du nutzen kannst. Denn wer die Abgeltungsteuer versteht, versteht auch, wann er investieren sollte – und wann er warten sollte.
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